Bei den Baumaßnahmen der vergangenen Jahre hat die Stadt Gerolzhofen natürlich immer versucht, auf Barrierefreiheit zu achten, auch bei temporären Einrichtungen wie dem Impfzentrum in der Stadthalle. In den vergangenen Monaten hat die Stadt Gerolzhofen die Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern ernst genommen und viele angesprochene Barrieren beseitigt, u.a. Sichtdreiecke hergestellt, Stolperstellen entfernt oder Barrieren auffällig mit rot-weißen Farben markiert. Dennoch bleibt natürlich auch weiterhin Handlungsbedarf.
Künftig besteht für alle Menschen mit Hörbeeinträchtigungen und -behinderungen die Möglichkeit, bei Führungen, Vorträgen und Veranstaltungen besser teilnehmen zu können: Die Stadt Gerolzhofen hat ein mobiles Funksystem angeschafft: Das System kann bei Stadt- und Gästeführungen verwendet werden, kann aber auch bei städtischen Veranstaltungen angeschlossen werden.
So können bei Führungen und Veranstaltungen bis zu 34 mobile Empfänger verwendet werden. Wer schon einmal an einer Stadtführungen - egal wo - teilgenommen hat, weiß, dass das Zuhören durchaus anstrengend werden kann, wenn z.Bsp. das Publikum weit verstreut ist oder es viele Störgeräusche gibt. Das mobile System schafft Abhilfe: Während die Führerinnen und Führer ein kleines Mikrofon (Headset) benutzen, stehen für die Teilnehmenden die mobilen Empfänger zur Verfügung. Einfach den Ohrhörer übers Ohr, die Lautstärke individuell anpassen, schon kann’s losgehen und alle Teilnehmenden können unabhängig von der Umgebungslautstärke zuhören.
Natürlich kann das System auch bei Empfängen, Vorträgen und Veranstaltungen genutzt werden; die Rednerinnen und Redner können auf das System angeschlossen werden (sofern sie ein Mikrofon benutzen). Das System funktioniert also zusätzlich zu einer Beschallungsanlage. Das dies klappt, darum hat sich Andreas Leubner, Fachkraft für Veranstaltungstechnik und Mitarbeiter im Team von GEO kommunikativ, gekümmert.
Zudem besteht die Möglichkeit, Hörgeräte mit integrierter Induktionsspule entsprechend zu verwenden, ohne die Nutzung des zusätzlichen Ohrhörers.
Beate Glotzmann, Leiterin des Büros GEO kommunikativ, und Bürgermeister Thorsten Wozniak testeten gemeinsam mit Andreas Leubner das System. „Wichtig ist, dass das System relativ einfach zu verwenden ist. Ein kleiner, aber wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Hörbeeinträchtigungen und Hörbehinderungen“.