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Nein zu Nikolaus Fey!
Die Stadt Gerolzhofen ehrt ihn nicht mehr
Nikolaus-Fey-Straße
Nach unserem heutigen Wissensstand würden die Verantwortlichen der Stadt Gerolzhofen keine Straße mehr nach dem fränkischen Heimat- und Mundartdichter Nikolaus Fey (1881-1956) benennen und ihn dadurch, wie 1957 geschehen, ehren. Zu groß waren Feys teilweise erst später ans Licht gekommene Verstrickungen in das nationalsozialistische Gewalt- und Unrechtsregime von 1933 bis 1945 unter dem Diktator und Kriegsverbrecher Adolf Hitler.
Zur dauerhaften Mahnung für Frieden, Freiheit und Demokratie hat der Stadtrat einstimmig beschlossen, die Straße nicht umzubenennen, sondern um diesen erklärenden Text zu ergänzen.
Der Schriftsteller Nikolaus Fey diente der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei (NSDAP) an maßgeblicher Stelle im Kulturbereich als einer der Hauptpropagandisten der Blut-und-Boden-Ideologie und des Antisemitismus und somit als geistiger Brandstifter. Dies seit 1933 als linientreues Parteimitglied im NSDAP-Gau Mainfranken und vor dem Zusammenbruch des NS-Staats zuletzt von 1942 bis 1944 im Auftrag der berüchtigten Besatzungsverwaltung im sogenannten Generalgouvernement Polen. Dort wurden die jüdische und ein großer Teil der polnischen Bevölkerung systematisch von den Nazis in den verharmlosend als Konzentrationslager bezeichneten Menschenvernichtungs-Zentren brutal ermordet. Obendrein wurde die dortige nicht-jüdische Bevölkerung von den nationalsozialistischen Machthabern brutal ausgebeutet und dazu als Zwangsarbeiter ins Deutsche Reich verschleppt.
Nikolaus Fey war ohne Zweifel ein aktiver Wegbereiter des Nationalsozialismus und seiner antidemokratischen, rassistischen und menschenverachtenden Ausrichtung.
Durch seine Worte, Werke, Vorträge und die Übernahme von Ämtern und Tätigkeiten hat er auch finanziell und damit ganz persönlich profitiert.
Bis zu seinem Tod hat sich Fey mit keinem Wort von den Gräueltaten der Nazis distanziert oder in irgendeiner Form jemals sein Bedauern und seine Reue über seine eigene NS-Vergangenheit zum Ausdruck gebracht.
Somit ist Nikolaus Fey kein moralisches Vorbild. Er soll stattdessen bleibende Mahnung sein, damit sich eines der düstersten Kapitel in der deutschen Geschichte niemals und nirgendwo wiederholt.
Seien wir alle wachsam und wehrhaft. Denn damals wie heute beginnen Diktatur, Gewaltherrschaft, Willkür, Unrecht und nicht selten Krieg mit Populismus, Propaganda und gezielter Desinformation (Fake News).