Noch bis Ende Oktober ist die Ausstellung „300 Jahre Gertraudiskapelle“ im Alten Rathaus zu sehen.
Die heutige Kapelle wurde 1718 oder 1720 von Hans Jörg Schnös (die Angaben sind widersprchlich), einem wohlhabenden Gerolzhöfer, erbauen lassen. Die „neue“ Gertraudiskapelle entstand an der Stelle auf dem Kappelberg, wo wohl schon zuvor eine Kapelle stand.
Museumsleiter Klaus Vogt informierte im Rahmen der Ausstellungseröffnung, dass die Nutzung des Kapellbergs durch die archäologischen Grabungen des Teams von Eike Michl von der Universität Bamberg mittlerweile sehr gut erforscht ist. Allerdings bleibt die frühe Geschichte der Kapelle auf dem Hundsrück lückenhaft und teils sogar widersprüchlich. Dies wird auch in der Sonderausstellung des Stadtmuseums Gerolzhofen deutlich.
Die früheste schriftliche Erwähnung einer Kapelle auf dem Berg stammt aus dem Jahr 1357, also aus der Blütezeit der dortigen Bischofspfalz. Aber schon vorher gab es dort wohl eine Kapelle. Die Bischofspfalz selber ging übrigens im Fränkischen Städtekrieg um 1400 in Flammen auf.
Bürgermeister Thorsten Wozniak sagte bei der städtischen Ausstellung, dass die Gertraudiskapelle auf dem Kapellberg mit dem „herrlichen Ausblick schon immer ein Ort ist, wo Menschen neue Kraft tanken, ihre Gedanken schweifen und sich inspirieren lassen.“ Die Kapelle mit ihrer schlichten Eleganz unter der alten Linde sei zudem ein beliebtes Fotomotiv, was durch die zahlreichen Fotografien in der Sonderausstellung auch belegt werde.