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21.11.2018

„Der Umgang mit den Toten zeigt auch etwas über die Einstellung zum Leben und zur Würde des Lebens“, sagte Stefan Mai, Gerolzhofens katholischer Pfarrer an Allerheiligen: Die Friedhofskultur ist in einem radikalen Wandel begriffen. Sehr viele aufgelassene Gräber haben das Bild unserer Friedhöfe vor Jahren geprägt. „Wie soll man diesen Wandel sinnvoll gestalten, damit unser Friedhof nicht immer mehr zu einer Kieswüste wird? Wie sollen wir auf die neuen Entwicklungen, auf neue Bestattungsformen reagieren und unserem Friedhof ein würdevolles Gesicht geben?“

„Die Stadt Gerolzhofen hat sich dieses Themas angenommen und sich im Gestaltungskreis Friedhof viele Gedanken gemacht. Erste Maßnahmen wurden bereits umgesetzt“, sagte Bürgermeister Thorsten Wozniak. U.a. wurde in den vergangenen Wochen ein würdevoller Bestattungsplatz für Sternenkinder angelegt.

Seit einiger Zeit steht auf einem freigewordenen Platz des Friedhofes eine Ewig-Licht-Stele aus Cortenstahl, die der ehemalige Kunstreferent der Diözese Dr. Jürgen Lenssen entworfen und von Winfried Ansorge geschaffen wurde, so Wozniak weiter: „Dieser Platz ist ein Begegnungsort der Lebenden und Erinnerungsort an alle Toten unserer Stadt, auch an die, an die keiner mehr denkt. Mit der Stele und dem Sternenkinderplatz wollen wir als Stadt Gerolzhofen in einer Zeit der immer mehr zunehmenden Anonymisierung unserer Gesellschaft ein Zeichen gegen das Vergessen setzen und eines damit ausdrücken: Der Mensch behält seine Würde auch noch nach seinem Tod.“

Die Stele und der Platz wurden durch die beiden Gerolzhöfer Pfarrer Stefan Mai (kath.) und Reiner Apel (evang.) sowie durch Dr. Jürgen Lenssen gesegnet und eingeweiht.

 




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