Erinnerung sichtbar machen - 80 Jahre Reichspogromnacht

Versöhnung statt Verbitterung – Die Lebensaufgabe der Würzburger Sintezza Rita Prigmore

Eigentlich hätte Rita Prigmore allen Grund, verbittert zu sein, viele Verwandte der Würzburger Sintezza wurden als „Zigeuner“ vom NS-Regime umgebracht und Prigmore hat selbst Furchtbares erlebt: Als Zwillingskind wurde sie von Würzburger Nazi-Ärzten missbraucht und diente als „Forschungsmaterial“ für Menschenversuche. Die Zwillingsschwester Rolanda überstand die Versuche nicht und starb kurz nach der Geburt. Rita Prigmore überlebte. Aber sie leidet bis heute an dem, was 1943 in der Würzburger Universitätskinderklinik geschehen ist.
Die nunmehr fast 75-Jährige hat sich nicht in die Opferrolle zurückgezogen. Im Gegenteil: Unermüdlich reist Rita Prigmore umher und erzählt ihre Geschichte. Unterstützt von der christlichen Laiengemeinschaft Sant’ Egidio mit der deutschen Zentrale in Würzburg besucht Prigmore Schulklassen und Universitäten in Deutschland und ganz Europa, nimmt an internationalen Jugendreisen teil und spricht auf Gedenkveranstaltungen. In einfachen Worten und frei von Verbitterung wirbt die Zeitzeugin für Mitmenschlichkeit und Zivilcourage.

Gemeinsame Veranstaltung der Ludwig-Derleth-Realschule, der Volkshochschule und des Vereins KulturForum Gerolzhofen. Interessierte Bürger/innen sind herzlich zu dieser öffentlichen Veranstaltung in der Realschule Gerolzhofen eingeladen. Der Eintritt ist frei.