Aus der Reihe „Beheimatet“: „Prinzessinnen im Drecke“

Zu hören sind Chansons mit Texten von Antonia Werr, deren 150. Todestag in diesem Jahr begangen wird. Antonia Werr, die Würzburger Gründerin der Ordensgemeinschaft „Dienerinnen der Kindheit Jesu“, ging in den Dreck: zu den jungen Frauen, die von der Gesellschaft an den Rand gedrängt wurden – den Prostituierten, Missbrauchten, den Armen, den Verbrecherinnen. Sie schaute auf ihre Wunden und ihre Würde. Solche Schicksale gibt es nach wie vor. Und immer noch werden die Menschen dahinter verachtet. Oder sie werden ignoriert und mit dem Mantel des Tabus zugedeckt.

Bei dieser Theatercollage im Theaterhaus (Marktstraße 12) nehmen zwei Frauen, Katharina Ganz und Silvia Kirchhof, auf ihre ganz besondere Weise Verwundbarkeit in den Blick: mit Texten von Antonia Werr und den „Liedern eines armen Mädchens“ von Friedrich Hollaender. Sie blicken auf die Prinzessinnen im Dreck und laden ein, auch auf das eigene Leben mit all seiner Verwundbarkeit zu schauen.

Katharina Ganz ist die Generaloberin der „Dienerinnen der Kindheit Jesu“ aus Kloster Oberzell und damit auch verantwortlich für das Antonia-Werr-Zentrum in St. Ludwig bei Wipfeld. Silvia Kirchhof tritt als Chansonsängerin gemeinsam mit ihrem Mann Achim Hofmann (Piano) im Duo „Café Sehnsucht“ auf. Der Abend ist Bestandteil der Veranstaltungsreihe „Beheimatet“.

Es gibt Bewirtung.

Einlass ab 19 Uhr. Kosten: 12 Euro (ermäßigt und für Mitglieder des Historischen Vereins 10 Euro). Kartenvorverkauf bei der Touristinformation Gerolzhofen, Tel. (09382) 903512.